Büro- und Aparthotel B29

Büro- und Apartmenthaus Metzger GmbH + Co. KG

Hochhaus auf der rechten Straßenseite am Ende einer Brücke mit Ampel
Hochhaus mit größeren Fenstern am Fluss

Büro- und Aparthotel B29

Das Projekt
Abreißen und neu bauen? Die vorhandene Bausubstanz nutzen und die Einschränkung des Bestands in Kauf nehmen? Wie bei vielen Projekten standen auch die Bauherren des Büro- und Apartmentkomplexes in der Esslinger Altstadt vor dieser grundsätzlichen Entscheidung.

Ausschlaggebend für den Erhalt der Bausubstanz waren schlussendlich ökologische Gesichtspunkte. Aber auch die gestalterischen Aspekte kamen bei der Planung nicht zu kurz. Durch einfallsreiche architektonische Lösungen wurden die Vorgaben, die eine vorhandene Substanz mit sich bringt, geschickt genutzt.

Damit der CO2-Ausstoß möglichst gering gehalten werden kann – sowohl bei der Sanierung selbst, als auch im fortlaufenden Betrieb – wurden zahlreiche zukunftsorientierte Ansätze realisiert:
Die Verwendung der bestehenden Substanz spart große Mengen an grauer Energie und die innovative Haustechnik nutzt überaus effizient erneuerbare Energieträger. Aber auch über den Gebäudebereich hinaus wurden weitere Maßnahmen realisiert – zum Beispiel Ladestationen für Elektroautos in der Parkgarage.
Das Bauwerk belastet Umwelt- und Klima nur minimal und neben den eingesparten Energiekosten konnte durch die Sanierung zusätzlich auch der Wohnkomfort deutlich gesteigert werden.

Maßnahmen
Eine Komplettsanierung – insbesondere in einem solchen Ausmaß – ist mit einem erhöhten Planungs- und Kostenaufwand verbunden. Außen erhielt das Gebäude eine neue Fassade und Fenster im Passivhaus-Standard. Innen wurde die alte Heizung durch eine erdgekoppelte Wärmepumpe ersetzt. Diese sorgt nicht nur für Wärme im Winter, mit ihr lässt sich im Sommer auch passiv und damit maximal umweltverträglich kühlen. Zur gleichen Zeit wird die überschüssige Wärme über die Sonden ins Erdreich geleitet – zur Pufferung für die nächste Heizperiode. Die Speicherung erfolgt dezentral in den Apartments. In der Übergangszeit und im Winter wird die Heizung von einer 120 m2 großen Solarthermieanlage unterstützt. Über ein detailliertes Monitoring können die einzelnen Verbräuche genau kontrolliert und damit auch optimiert werden.

Um dem demographischen Wandel gerecht zu werden, wurden die Apartments zudem auf ein bis zwei Zimmer verkleinert. Die zukunftsorientierte Firmenphilosophie spiegelt sich nicht nur in den kleineren Apartments wider. Aus demselben Grund wurde auch ein Mobilitätskonzept entwickelt und fünf Elektrofahrzeuge angeschafft. Über ein ausgeklügeltes Buchungssystem in Verbindung mit einer platzsparenden Tiefgarage, können die Mitarbeiter flexibel und komfortabel zu Terminen gelangen, ohne dafür den eigenen PKW zu nutzen. Auch an anderen Stellen legt das Unternehmen viel Wert auf den Betriebskomfort für seine Mitarbeiterschaft. So sind beispielsweise Balkone und Terrassen mit Blick auf den Neckar und die Esslinger Weinberge ausgerichtet und stehen zur freien Nutzung zur Verfügung.

Ergebnisse
Die ambitionierte Sanierung auf das Niveau eines KfW Effizienzhaus 55 führt zu einem angenehmen Wohn- und Arbeitsklima, die Energiekosten sind erwartungsgemäß niedrig und damit auch zukunftssicher. Von der Architektenkammer Baden-Württemberg gab es für das Projekt eine Auszeichnung für beispielhaftes Bauen. Außerdem wurde beim Effizienzwettbewerb des Landes Baden-Württemberg der 1. Preis in der Kategorie Sanierung Mehrfamilienhaus/Geschosswohnung erreicht.
Für die Bauherren war das Projekt und sein Ausgang ein voller Erfolg. Sie sind stolz auf ihr sowohl ökologisches als auch hochwertiges und modern wirkendes Mischgebäude aus einer großen gewerblichen Einheit und 52 Wohnungen und würden sich jederzeit wieder für eine derartige Bestandssanierung entscheiden.