Aus Alt mach Plus mit ökologischen Baustoffen

Vom Vorkriegs- zum Aktiv-Plus-Wohnhaus

Weißes Gebäude mit langgezogenem Dach und Balkon an der Giebelseite
Verlängertes Gebäude mit integriertem Anbau im rechten Bereich. Unten weiß, oben graue Latten

Aus Alt mach Plus mit ökologischen Baustoffen

Das Projekt
Ein Wohnhaus aus dem Jahr 1938 und ein eingeschossiger Anbau von 1981 – das war der Bestand, mit dem die Bauherren planen mussten. Zunächst wollten sie das Dachgeschoss abreißen und neu bauen. Zudem stellte sich die Frage: Was tun mit dem alten Ölkessel mit E-Stab, einem Beistellofen befeuert mit Holzscheiten und einem offenen Kamin im Wohnzimmer?
Das Architekten-Team schlug ein Gesamtkonzept für das bestehende Wohnhaus vor, das über eine durchschnittliche Sanierung hinaus geht, dem Bauherrn optimale Förderungen bietet und das gesamte Haus fit für die Zukunft macht.

Maßnahmen
Das Untergeschoss im Anbau wurde zu einer Einzimmerwohnung ausgebaut. Fenster, Wand- und Dachdämmung der Aufstockung erfüllen Passivhausstandard. Dach- und teilweise die Aussenwanddämung sind als Zellulose-Einblasdämmung ausgeführt. Die alte Heizungstechnik ist durch eine Sole-Wasser-Wärmepumpe und einen Puffer-Hygiene-Kombispeicher mit 900 Litern ersetzt worden. Nach einer Tiefenbohrung von 170 Metern wird Erdwärme vor dem Haus mit jeweils circa 15 Grad Celsius entnommen und mit der Wärmepumpe auf die notwendige Temperatur für die Fußbodenheizungen und das Warmwasser in allen drei Wohneinheiten gebracht. Alle alten Heizungspumpen wurden durch Hocheffizienzpumpen ersetzt und es wurde eine neue Heizungsteuerung eingebaut. Alle Wohneinheiten sind mit separaten Wärmemengenzählern ausgestattet. Die Wohnung im Erdgeschoss und die Wohnung im Untergeschoss wurden an eine zentral kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung angeschlossen.
Das aufgestockte Passivhaus bekam eine eigene baugleiche Lüftungsanlage.

Ergebnisse
Aus dem Einfamilienhaus ist ein großzügiges Zweifamilienhaus mit Einliegerwohnung geworden. Die Dachaufstockung im Passivhausstandard sowie die Ertüchtigung der alten Bauteile in Verbindung mit der Photovoltaik-Anlage ergeben in der Gesamtbilanz des Hauses ein Plus an Energie. Die Mehrausgaben haben sich nicht nur wirtschaftlich gelohnt: Das Wohngefühl und der Wert des Hauses steigerten sich durch die Maßnahmen erheblich. Beim Wettbewerb „Baden-Württemberg macht sich klimafit“ der Bausparkasse Schwäbisch Hall und des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes hat das Projekt „Sanierung Siebenhaller“ einen Preis in der Kategorie „Besondere Energetische Qualität“ erhalten.